PiN steht für “Prävention und intensive Nachsorge.
Sekundäre Prävention in diesem Sinne bedeutet Folgeerkrankungen nach belastenden Erfahrungen rund um Schwangerschaft, Geburt und dem ersten Jahr nach der Geburt zu vermeiden. Wenn es uns gelingt, schon hier präventiv eingreifen zu können, betrifft die Auswirkungen aber womöglich auf das ganze Leben von betroffenen zu.
Mit intensiver Nachsorge ist eine niederschwellige, unbürokratische und kurzweilige intensive Begleitung gemeint.
Das sich bildende Netzwerk soll keine langen Wartelisten für Betroffene pflegen, denn Babys wachsen jeden Tag und Eltern sind jeden Tag einen Tag länger am Wachstum beteiligt. Diese Begleitung sollte deshalb Priorität haben, wenn es um das psychisch-emotionale Wohl unserer Gesellschaft geht.
So habe ich aus meiner traumatherapeutischen Expertise das PiN-Geburtsnachsorgegespräch entwickelt. Ein manualisierter, narrativer Gesprächsansatz, mit dem Betroffenen die angeleitete subjektive Selbstreflexion ermöglichst und eine erste Anlaufstelle geboten werden kann, sich intensiv und mit Begleitung mit dem erlebten auseinanderzusetzen.
PiN-Gespräche sind meist einmalig und keine Psychotherapie. Sie bieten die strukturierte Möglichkeit der Selbstreflexion, ohne dass von den PiN-BegleiterInnen ein Behandlungsplan, Einschätzungen, Ratschläge oder andere Beratungen oder therapeutische Angebote gegeben werden. Essentiell ist die menschbasierte Haltung. Diesen Begriff habe ich für diese Ausbildung kreiert. Es bedeutet im Kern, dass der betroffene Mensch im Mittelpunkt des Gespräches steht.
Wenn weiterer Bedarf besteht, sich mit Lebensthemen auseinanderzusetzen, verstehen wir uns als Vermittlungsstelle für weiterführende Therapie.
Die PiN-Geburtsnachsorgegespräche werden vom PiN-Geburtsnachsorgeteams angeboten, die eine tiefgehende Ausbildung durchlaufen haben.
Sie können dieses Begleitkonzept nach belastenden Geburtserfahrungen in der Fachfortbildung Geburtstrauma lernen um Müttern, wie Vätern damit Unterstützung anzubieten.
Dabei geht es um alle Erfahrungen in Schwangerschaft, während der Geburt oder im ersten Jahr nach der Geburt. Das können also auch zusätzliche Krankenhausaufenthalte, eine Frühgeburt aber auch stille Geburten oder der spätere Verlust des Kindes sein
Das Gespräch kann online stattfinden, und wird damit international angeboten. Es dauert meist bis zu 3h, wobei ausschlaggebend nicht die Zeit, aber ein gutes Ende des Gespräches ist. Je nach Erfahrung dauert es meisten nur eine Sitzung. Wir beraten oder unterstützen falls weitere Therapie notwendig ist. Wir arbeiten gerne mit den begleitenden Hebammen, Fachärzten oder auch Psychotherapeuten zusammen.
Im Gespräch arbeiten wir person – oder menschbasiert. Das bedeutet, dass Betroffene im Mittelpunkt stehen und die Experten ihrer Erfahrung sind. Wir als Begleiter bieten einen strukturierten, auf sie abgestimmten Rahmen, in dem es sich sicher anfühlt die eigenen Gedanken, Emotionen, Bilder und Erfahrungen zu reflektieren. Das Angebot bewusstseinsfördernd, prozessorientiert aber auch ergebnisorientiert, da wir das Gespräch erst beenden, wenn wir an einem Moment von Erleichterung angekommen sind.
Evaluiert wird das PIN-Geburtsnachsorgegespräch durch einen Fragebogen vor dem ersten Gespräch, 7 Tage nach dem Gespräch. Geplant sind auch weitere Aussendungen. Erste Ergebnisse einer Interventionsstudie mit der Universität Innsbruck, Lehrstuhl Psychologie zeigen einen sehr starken Effekt auf die Reduzierung Posttraumatischer Belastungssymptome, die Reduzierung von Symptomen der Wochenbettdepression und einen starken Effekt auf das Wachstum an persönlicher Kraft nach dem Gespräch. Dies zeigt sich auch in den vielseitigen selbstgenerierten Erkenntnissen der Klientinnen wie : “Ich habe das richtig gut gemacht”, “Ich kann stolz auf mich und meinen Mann sein”, oder “Das nächste mal werde ich das anders machen”…
Fachkräfte können die PIN-Geburtsnachsorgegespräche auch im Rahmen einer Fallsupervision wahrnehmen. Dann betrachten wir schwierige Geburten aus Ihrer Arbeitssituation um Belastungen abtragen zu können. Einzelfallsupervisionen können auch online stattfinden. Bitte sprechen Sie Ihren Arbeitgeber auf die Finanzierung von Supervision nach belastenden Arbeitssituationen an.
Möchten Sie mehr Informationen über die PiN-Geburtsnachsorgegespräche, dann registrieren Sie sich unverbindlich für die kostenfreie Infowebinarreihe. Ich freue mich auf Sie.
Hier ist die Webseite für Betroffene Familien:

Das PIN-Geburtsnachsorgegespräch: Brochure Download
In diesem kleinen Heft finden Sie auf acht Seiten ausführliche Informationen zum PIN-Geburtsnachsorgegespräch für Betroffene. Sie können sich auch gerne die Heftchen oder eine kleinere Flyerversion für Ihre Klientinnen zum auslegen bestellen. Mit ihrer Bestellung unterstützen Sie die sich formende gemeinnützige PIN Organisation. Da ich Bestellungen zusammenfasse, verschicke ich jedoch nur alle zwei Wochen.